Montag, 18. Januar 2010

© Das Chromosom zum Gastronom - Teil 2

Nur ein Kopfschütteln...

Nach dem nun mittlerweile ersichtlich wurde, dass jegliche Themen im eigentlichen nur sehr oberflächig behandelt wurden, wahrscheinlich lag die Tiefgründigkeit doch zu sehr in der Tiefe, erhoffte ich mir zumindest geistreiche Blitze meiner Mitstreiter aus den Workshops. Na ja, was soll ich sagen, ich fühlte mich teilweise vom Blitz getroffen. In der Hoffnung, dass der Trainer die vorgetragenen Lösungen der Workshops entsprechend analysieren und somit die -/+ Fakten dar legen würde, hieß es egal zu was "...ja, hmm, find ich gut...".

Nun gut, ein letzter Workshop, der mich darin bestätigte hier total falsch zu sein. Das Thema "Veranstaltung" - wieso, weshalb und warum Veranstaltungen, nach dem auch hier die grundlegenden Antworten dazu gefunden wurden, ging es nun  über, entsprechende Ideen zu finden.  Dazu wurden uns sechs verschiedene Zeitschriften ausgehändigt in denen wir unsere Inspiration finden sollten. Folgende Zeitschriften; Brigitte, OK, Spiegel, Wirtschaftswoche, Handelsblatt und Patchwork. Eifrig und vertieft suchten alle nach ihren Inspirationen. Für mich stand fest, dass ich mich dieser Aufgabe nicht widmen werde. Gespannt wartete ich auf die geistigen Inspirationen der Kursteilnehmer.
Die Ergebnisse waren erstaunlich; Partys unter dem Motto "Germanys next Top Model Party" - "Fashion Party" - "Karaoke-such dir deinen Superstar" und an mehr kann und will ich mich nicht erinnern. Und der Trainer war höchst zufrieden mit den Ergebnissen. Eine Präsentation blieb aber aus, meine. Dennoch kam ich nicht darum Stellung zu nehmen. Einleitung und Begründung in Kurzform: Die ausgehändigten Zeitschriften enthielten mir zu viel Politik-Wirtschaft und Alltagsprobleme. Es gibt für mich eine feste Regel die besagt, dass Politik und Religion nichts an der Bar zu suchen. Konfrontiere die Gäste nicht zu sehr mit den alltäglichen Gesellschaftsproblemen, sondern hole sie daraus. Schaffe ihnen ein Platz des Wohlfühlens, des Genusses, des Besonderen...  Und wofür sollte denn nun die Veranstaltung dienen?! Meine Meinung dazu ist, aus seinen Laden keinen Partyschuppen zu machen. Wenn ich Partys machen will um damit mein Geld zu verdienen, dann suche ich nach der entsprechenden Location/Clubs. Ich habe doch ein gezieltes Konzept mit den Laden den ich betreibe (oder in den man arbeitet) und suche nach Events/biete Events, die sich mit dem jeweiligen Konzept des Ladens verknüpfen lassen. Mein Ziel sollte es doch sein, Gäste aus dem Alltagstrott zu entziehen, ihnen ein "zweites Wohnzimmer" zu schaffen in denen sie sich wohl fühlen, etwas anderes erfahren wie Individualität und Freundlichkeit und für das Besondere ihr Geld lassen.
Wie stark steht denn die Identifizierung zum Laden und somit zum eigentlichen Konzept, wenn in Folge irgendwelche Partys nur darauf gezielt sind den Umsatz zu steigern und Neukunden zu gewinnen. Was stelle ich denn den Neukunden vor? Das eigentliche Konzept doch wohl nicht. Mein Frage heißt; warum mache ich mich Selbstständig? Was will ich erreichen? Was ist das eigentliche Konzept? Kann und will ich nicht meine Visionen umsetzen die mich dazu veranlasst haben, diesen Schritt zu gehen? Das ganze schließt selbstverständig auch das Angestelltenverhältnis mit ein. Warum ist dieser in diesem Laden?! Klar, um Geld zu verdienen aber dazu gibt es tausend andere Möglichkeiten. Ich spreche in diesem Zuge Mitarbeiter an, egal ob Festangestellte oder Aushilfen, und nicht Personal die jene Tätigkeit als Job ohne Integration sehen. Mit dieser Meinung und Auffassung stand ich ziemlich allein dar. Egal, aber es war ehrlich.
Um sich jetzt hier nicht bis ins Tausendstel zu verlieren, möchte ich mich an die eigentliche Überschrift wenden "Das Chromosom zum Gastronom". Wie auch der ehrenwerte Trainer festhielt, ist nicht jeder für diese körperlich anstrengende und auf den Gast zugehende Tätigkeit geeignet.
Was zeichnet also dieses Chromosom nun aus? Meine Antwort dazu ist; Leidenschaft - Gastgeber zu sein - Belastbarkeit - Umsichtigkeit - Kompetenz - Freude mit und an Menschen zu arbeiten - Individualität - Verkäufer zu sein (Dienstleister) - für Menschen (Gäste) da zu sein - Feinfühligkeit - Freude an der Arbeit und somit die Berufung darin zu sehen statt nur einen Job zu machen und und und. Es gibt mit Sicherheit noch viele Punkte die hier aufgezählt werden sollten und könnten, aber die genannten sind erstmal die, die mir als aller erstes in den Sinn kommen. 
Die Gastronomie darf sich nicht als Spielwiese für alles Mögliche interpretieren, auf der mal der Ball kreuz und quer geschossen werden kann. Es ist und bleibt eine harte Branche und dessen sollte man sich bewusst sein. ABER, für mich ist es eine der schönsten Branchen der Welt.
Das Schlusswort:
Ich war enttäuscht über die Art und Weise des Seminars und über die Erkenntnis, dass die Industrialisierung der Gastronomie wohl der richte Weg sei. Sicherlich fällt mir die ganze Gro dieser Form eh schwer, da ich ein Verfechter von System Gastronomie bin. Ich halte an meine Einstellung und an der Auffassung fest und halte dieses ganz HOCH.
Keine Optimierung zu Lasten der Branche - Gäste - und der Individualität...

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