Montag, 25. Mai 2009

Ein Klassiker bearbeitet....

Die Klassiker Martinez und Martini Cocktails sind wohl jedem nahezu bekannt und ich werde mir hier nicht die Mühe machen, sie bis ins letzte Detail und in sie in den verschiedensten Versionen aus den vorangegangenen Jahrzehnten zu erläutern. Ein Thema, welches in den letzten Zeiten von einigen Bloggern gut recherchiert und niedergeschrieben wurde.
Der Gedanke daran, dass zu damaliger Zeit mehr Genever (Holland Gin) und Old Tom Gin verarbeitet wurde und der London Dry Gin sich erst später dazu gesellte, veranlasste mich heute den Martinez Cocktail etwas umzustellen.
Ich suchte nach mehr Körper im Geschmack und griff an Stelle von Old Tom Gin nach Genever (oude).

Die Rezeptur:

4cl Genever
2cl Carpano Vermouth
1cl Lux. Maraschino
1cl Orangen Likör
2 Dashes TBT Orange Bitter
1 Dash Angostura Bitter

Die Zutaten gut shaken und in ein Cocktail Glas abseihen.
Statt eine Orangen Zeste über das Glas abzuspritzen, ziehe ich mit einem Zestenschaber/reißer über dem Glas feine Zesten ab und belasse sie als Garnitur im dortigen.

Durch den Genever bekommt der Drink einen komplexeren Körper und das feine Aroma des Genever entpuppt sich als eine gute Alternative (Bereicherung).
Auf Zucker/ Gomme Sirup habe ich verzichtet, da der Maraschino wie auch der Orangen Likör die gewisse Süße erbringt, um den "Martinez" geschmacklich abzurunden und zu verstärken.
Die fein gezogenen Orangen Zesten verleihen dem Drink ein sehr angenehmes Orangen Aroma und dienen zudem als attraktive Garnitur.

Für mich eine interessante Version, da ich gern mit Genever arbeite und darüber hinaus die alten Rezepturen der Klassiker mit Genever oft austausche.

Cheers...

Welche Erfahrungen habt ihr mit Genever?
Freue mich auf weitere Anregungen...

Freitag, 22. Mai 2009

Keine Fruchtbombe


Fruchtig aber nicht zu süß und nicht so viele Säfte und und und...
Na dann, ran an die Arbeit und gar nicht erst lange rum experimentiert.
Die Wünsche nach "ich mag keine Fruchtbombe, aber dennoch soll es nicht so stark sein" kennt wohl ein jeder. Egal ob Mann oder Frau, mit der vorgestellten Rezeptur liegt man immer im grünen Bereich. Bitte dabei nicht vergessen, Geschmack ist individuell und nicht streitbar.
Deshalb möchte ich heute eine in sich klassische und ausbalancierte Zusammenführung vorstellen, die ihren Ursprung aus der Kategorie der Sours erfährt.

6cl Bacardi gold
2cl fr. Limettensaft
2cl Bananen Sirup gelb von Monin
2 Dashes Peychaud Bitter
2 Dashes Angostura Orange Bitter
1 Eiweiß

Das ganze kräftig shaken und in ein vorgekühltesStiel Glas strainen. Zur Freude noch einen kleinen Spieß mit einer Bananenscheibe und einer schönen Kirsche dazu geben.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Kräuter für die Bar

Der Dill (Anethum graveolens), bekannt auch als Gurkenkraut, Kappernkraut, Till, Kümmerlingskraut oder Dillfenchel, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblüter. Ursprünglich stammt diese Gewürz- und Heilpflanze aus Zentralasien.
Die einjährige Pflanze wird ca. 60-90 cm hoch und hat zierliche, aus sehr schmalen- gefiederten Blättchen zusammengesetzte Blätter, die stark aromatisch sind. In der Blütezeit (Hochsommer) erscheinen zahlreiche kleine, gelbliche Blüten in großen Dolden (s.Bild I Textende), aus denen später die bekannten Dill-Samen heranreifen. Diese sind zunächst rund und zerfallen bei der Trocknung in zwei Teile. Die Vielzahl der enthaltenen ätherischen Öle verleiht dem Kraut das unverwechselbare Aroma.



Überwiegend bekannt im Küchenbereich, lässt sich der Dill auch im Barbereich gut einsetzen. Sein frisches Aroma kommt besonders gut in Fizzes sowie in Cocktails der Kategorie -Martinis- zum Ausdruck.
Mit Vorliebe arbeite ich hier gern mit Gin, Genever (oude) sowie mit Aquavit (Malteser/Linie Aquavit).

Als Empfehlung und Anregung möchte ich folgendes vorstellen:

4cl Gin/oder Genever (oude)
2cl Aquavit
1,5cl Monin Gurken Sirup
2cl fr. Zitronensaft
2 ganze Dillzweige


Alle Zutaten kräftig shaken, in ein Longdrink Glas auf Eis (durch ein Feinsieb) abseihen, mit Soda auffüllen, mit Gurkenscheiben und Dillzweig garnieren.


4cl Gin
1,5cl Aquavit
2cl Noilly Prat Vermouth
2 Dashes Gurken Sirup
1 kleinen Dillzweig

Alle Zutaten shaken, in ein Cocktail Glas (durch ein Feinsieb) abseihen. Mit einen Dillzweig garnieren und abschließend mit einer Zitronen Zeste abspritzen.







I) Dolden (Blüten)



Dienstag, 19. Mai 2009

RaumKlang

Ein Hauch von Nostalgie mit Bryan Ferry, die bekannte Stimme von Roxy Music. Seine Stimme zeichnet sich auch für diese 30-er Jahre Richtung mit altbekannten Liedern dieser Zeit als ein gelungenes Album aus.
Das Album beinhaltet sehr schöne Neu-Aufnahmen aus vergangenen Zeiten der in einer perfekten Instrumentierung und eine für diese Musik wunderbaren Stimme für eine einfühlsame und melancholische Bar Musik sorgt.
Ein wahrer Hörgenuss...

- BRYAN FERRY -
AS TIME GOES BY

Sonntag, 17. Mai 2009

Kolonialware



Mit einer dicken Schmauche sitze ich gerade auf meiner Loggia und genieße den Abend.
Bauza Pyramides (Premium-Longfiller) - eine Zigarre aus dem Hause Arturo Fuente, ursprünglich ein kubanisches Unternehmen und nunmehr eines der bekanntesten in der DomRep. Die Bauza Serie wird schon seit längerer Zeit als sehr beliebte Zigarre, besonders auf dem amerikanischen Markt, angeboten. Sie zeichnet sich zum einen durch hervorragende Handarbeit und zum anderen durch eine faszinierende Tabakmischung aus. Das Deckblatt kommt aus Equador, das Umblatt aus Mexiko und die fein-aromatische Longfiller-Einlage aus den besten Anbaugebieten von Nicaragua und der DomRep.
Zu diesem rauchigen Ereignis, werde ich von einem leckeren Drink begleitet, den ich heute vorstellen möchte:

- El Colonial -

Rund und weich, anschmiegsam, vollmundig und gut ausbalanciert - so interpretiere ich diesen Cocktail an meiner Seite... nein, in meiner Hand.
Mit Sicherheit kein Leichtgewicht, aber passend zu einer guten Zigarre.
Die auserwählten Brände weisen eine gewisse Fassreife und feine Noten von Caramel auf. Die Rede ist vom spanischen Brandy Cardinal Mendoza und dem kubanischen Rum Havana Club 7 Jahre. Die Vollmundigkeit dieser Brände wird durch die Zugabe von frischem Limettensaft und Gomme Sirup aus dem Hause Monin harmonisch abgerundet.

Die Rezeptur:

3cl Cardinal Mendoza Brandy
4cl Havana Club 7 Jahre
1cl fr. Limettensaft
2cl Gomme Sirup

Das ganze nicht zu stark shaken, in einen Tumbler auf Eis strainen und einen kleinen Schuss Soda on top.

So manchen Gaumen konnte ich damit schon erfreuen...

Donnerstag, 14. Mai 2009

Alkoholsteuer

Aufgreifend von dem Blog Cocktailwelten, möchte ich zusätzlich für eine Bekanntmachung dieser Petition beitragen.
Wer mehr darüber erfahren möchte, der sollte bei Christians Blog Cocktailwelten nachlesen.

Die Frage, ob eine Erhöhung der Alkoholsteuer die Lösung für das benannte Problem "Komasaufen bei Jugendlichen" ist... ?!
Dieses Problem steht unter einen anderen sozialen Stern und es bedarf hier eine grundlegend überlegte Handlung seitens der Politiker. Eine Erhöhung der Alkoholsteuer ist definitiv der falsche Weg.

Ich bitte alle Leser den Blog -Cocktailwelten- zu lesen, da ich hier nicht das Thema klauen will sondern dazu beitragen möchte auf dieses politische "Unikum" hinzuweisen und das eine Petition von Dirk Würz ins Leben gerufen wurde.

Donnerstag, 7. Mai 2009

barzone


Der Treffpunkt von Bartendern, Gastronomen und Hersteller.
Mit den gleichen Erwartungen wie letztes Jahr, startete ich ein weiteres Mal in die Hauptstadt.
Da ich vor den Toren dieser Stadt groß geworden bin, steht diese pulsierende Stadt mit ihrer ständigen Veränderung im Fokus meiner Beobachtung.
Zurück zur barzone -
War es letztes Jahr doch für mich ein erfolgreicher Besuch, so muss ich leider für die diesjährige barzone mit einer gewissen Enttäuschung Heim fahren. Viele Vorträge waren für mich mangelhaft geschnürt und der Besuch an bestimmten Aussteller-Ständen war mehr ein Besäufnis statt informativer Gespräche. Die Verweisung auf Personen, die für anstehende Fragen Rede und Antwort stehen sollten, waren kaum greifbar. - "komm später oder morgen noch mal vorbei" war die Vertröstung . Na super...
Ich hoffe und wünsche mir für die nächste barzone, dass sie an Professionalität, Fachspezifischen Treffen und Austausch gewinnt.
War der eine oder andere von Euch auf der diesjährigen barzone?
Es würde mich brennend interessieren, wie ihr diese Messe empfunden habt und ob/was man in Zukunft gestalterisch an der barzone einfließen lassen könnte. Man sollte nicht vergessen, für wem diese Messe eigentlich angedacht ist. Eine Messe sollte die Bedürfnissen reflektieren und sich mit neuen Vorstellungen präsentieren. Hier sehe ich persönlich noch einiges an Möglichkeiten offen, um dieser Messe noch mehr Inhalt zu geben.
Fazit - es war dennoch schön einige Leute wieder zu sehen, die Barkultur in Berlin zu besuchen und zu genießen.
Ein besonderer Genuss für mich war wieder einmal der Besuch im Lebensstern und ein Erstbesuch im Becketts Kopf - hervorragende Cocktails.


Berlin, ick komm wieda...