Samstag, 18. Dezember 2010

Geschafft....

Adieu, du letzte geschlossene Weihnachtsfeier!

Wie es so mit den Jahresabschlüssen und Weihnachtsfeiern geschlossener Gesellschaften ist, sie sind in der Regel lang und bedingt anstrengend.  So auch heute und dazu noch schlechtes Trinkgeld. Na ja, damit kann ich leben, aber da ist noch etwas, ein Déjà vu. 
 
Bei der heutigen Gesellschaft (die  schon mehrmals ihre Weihnachtsfeier bei uns ausrichtete) ist es Tradition, Geschenke als Danksagung an ihre Mitarbeiter zu verteilen. So auch heute! Die Herren der Schöpfung wurden mit edlen Tropfen beschenkt und die teilhabende Damenschaft durfte sich an Parfum erfreuen. Nein, nicht schon wieder – Parfum.
Die heutige Gesellschaft von über hundert Personen, hatte ein Geschlechterverhältnis von gut 50/50.
Nach dem nun alle Geschenke ausgehändigt waren, ging es los. Zisch, sprüh und ah… oh…und riech mal, denn es gab verschiedene Düfte für das besagte Geschlecht. Ja, VERSCHIEDENE!!!
Ein Sprüh-Szenarium direkt an der Bar. Eine Duftwolke, als würden sich 3000 Tausend Frauen einer französischen Dusche unterziehen. 
Diesmal mit Sicherheitsabstand, damit nichts in die Augen kommt, aber was ist mit der Nase. Die Schleimhäute des sensiblen Instrumentes schwellten an, was zur Folge hatte, dass nach versuchten schnäuzen um Luft zu bekommen, sich ein Wall an Nasenblut ergoss.  Total benebelt und leichte Kopfschmerzen noch dazu- danke!
Der Laden stank wie ein Puff! Bitte, habt erbarmen, winselte ich, aber dem war nicht so.
Als sich eine der Besprühten bzgl. eines Getränkewunsches zu erkennen gab und diesen dann auch orderte, gab ich zu verstehen, dass ich diesen nur nachkommen werde, wenn das direkte sprühen an der Bar aufhört. Warum, kam als Frage. Duftet es denn nicht vorzüglich?! Doch doch, aber die verschiedenen Düfte, die sich hier vereinen, beeinträchtigen meine komplette Wahrnehmung  und entziehen mir die Luft zum atmen. Ihr Mitleid wurde mir zuteilen und ihre Äußerung darauf hin „ist schon Sch… als Barkeeper“. Eigentlich nicht, entgegnete ich, aber heute schon. Alles entspannte sich und man kam meiner Bitte nach. Danke!
Bitte, hebt das Rauchverbot auf und verbietet das sprühen von Parfums in der Gastronomie! BITTE!!!

Zum Thema Trinkgeld…

Trinkgeld - für mich ein kultureller Bestandteil in der Gastronomie.
Ist man als Gast unzufrieden, gibt es halt weniger bzw. gar nichts. Ist absolut okay und gerechtfertigt. Kommt aber die Äußerung, dass man letztes Jahr nicht ganz so zufrieden war und sich schon auf die heutige Veranstaltung mit Komplikationen und Unzufriedenheit eingestellt hat, dann zweifle ich an den gesunden Menschenverstand. Ist man unzufrieden, dann kommt man nicht mehr bzw. räumt einen eine weitere Chance ein. Aber wenn der Abend und die Feierlichkeit bestens ausgerichtet ist/war, sich bedankt und sagt, dass alles super war und und und…, dann kann ich solch ein Verhalten hinsichtlich des Trinkgeldes nicht verstehen. Es sei erwähnt, dass es sich um eine Firma handelt, die mit Finanzen zu tun hat und in einer fast einstündigen Ansprache, ihre Größe – Glanz – und Gloria runter laberte. Danke – Kleider machen Leute, aber keine besseren Menschen und schon gar nicht mit Anstand und kulturellen Feingefühl.

Aber wie heißt es so schön – alles hat ein ENDE.

Samstag, 4. Dezember 2010

Eine winterliche Mixtur...

Nach dem nun der Winter Einzug gehalten hat, Körper und Geist nach „wärmenden“ Tinkturen verlangt, stell ich heute eine andere Old Fashioned Version vor. Gewiss, dass dieser für so vieles herhalten musste und es darüber hinaus viele Varianten gibt, reihe ich mich dennoch mit einer etwas aromatischeren Mixtur ein.

Kardamom und Rosmarin sollen dem Old Fashioned etwas Winterliches verleihen, und so bin ich zu folgender Mixtur gelangt.



Die Zutaten:    

1  Barlöffel Zucker
1  Rosmarinzweig
1 Schwarzer Kardamom (ganze Kapsel) - herbes erdiges Aroma, erinnert an Nadelholz, Kampfer, Eukalyptus und an etwas Anis. Leicht  rauchiger Geschmack, bedingt durch die traditionelle Trocknung über offenem Feuer.   
4  Dashes Angostura Bitter
2  Dashes Angostura Orange Bitter
6 cl Rittenhouse Rye Whiskey


Die Zubereitung:   

Samenkapseln des Schwarzen Kardamom/Wikipedia

Als erstes zerstoße (Mörser) ich die Kardamomkapsel (im Shakerglas) und die dabei heraustretenden Samen, gebe als nächstes den Rosmarinzweig und Zucker hinzu und mörsere  das ganze kräftig. Schon bei diesem Arbeitsschritt wird man von den freigesetzten Aromen belohnt. Ein Freudentanz für die Sinne. Die Bitters hinzu geben und nochmals etwas muddlen.
Ich wählte den Rittenhouse Rye Whiskey, aber auch hier bleiben den Möglichkeiten viele Türen offen. 
Das ganze wird entweder auf Eis gut verrührt oder wie ich es in dieser Weise doch vorziehe, leicht shaken und in einem Tumbler (Old Fashioned Glas) auf Eis abseihen / fine strain.

Ein kleiner Rosmarinzweig soll als Garnitur dienen, der zuvor am Rand  des Glases entlang etwas berieben wird. 

Was mir besonders an dieser Variante gefällt ist (unabhängig vom Gesamtgeschmack), dass einem schon beim ansetzen des Glases zum trinken, die Aromen des Rosmarins in die Nase steigen. Im Abgang sorgt der Kardamom für einen langen Hall. Nicht zu vergessen, dass Whiskey, Bitters und Zucker ebenfalls ihren Auftritt haben.    

Ich wünsche einen genüsslichen Advent.